Mitarbeiter kennenlernen

Männlich, 28 Jahre, Niederlassungsleiter, 220 Mitarbeiter, Führungskraft seit 2011

 

Ich bin am 01.06.2011 Niederlassungsleiter für die Region Rhein-Main geworden. Ich bin zum Zeitpunkt meiner Versetzung erst 25 Jahre jung gewesen und stand vor der Herausforderung, ein Team von circa 220 Mitarbeitern zu führen, von denen ich mit Abstand der jüngste war. Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht und wollte unbedingt vermeiden, dass man mich nur als die „theoretische“ Führungskraft wahrnimmt, die von der Praxis nichts versteht. Damit dieser Eindruck nicht entsteht, ist es aus meiner Sicht wichtig, dass man folgende Dinge beachtet:

 

  • Empathie zeigen und aktiv zuhören
  • Gemeinsam mit dem Kollegen Entscheidungen treffen, erhöht die Akzeptanz und Motivation ungemein.
  • Sich Zeit nehmen für seine Mitarbeiter nehmen und regelmäßige Gespräche führen

Ich habe mir also in meinen ersten Tagen viel Zeit genommen und versucht, jeden einzelnen meiner Mitarbeiter persönlich kennenzulernen. Hierbei war es mir besonders wichtig, einfach nur zuzuhören und noch keine Aussagen zu bewerten oder Entscheidungen zu treffen. Der erste Schritt zum Vertrauen meiner Kollegen war die Tatsache, dass ich in den ersten Gesprächen die größten Bedenken und Ängste ausräumen konnte, die mein Ruf und der Buschfunk bei den Leuten hervorgerufen hatten. Oftmals ist es das schwierigste für eine neue Führungskraft, die Vorurteile, die die neuen Kollegen im Vorfeld entwickelt haben, zu beseitigen. Dieser Prozess beansprucht sehr viel Zeit und man muss eher behutsam mit den neuen Kollegen umgehen. Dabei ist es sehr wichtig, keine Versprechen zu machen, die man nicht halten kann. Das Vertrauen, das man sich in dieser Zeit erarbeitet, ist sehr kostbar und zahlt sich langfristig aus. Dabei darf man auch bei besonders kritischen Kollegen nie die Geduld verlieren, da diese der Schlüssel zum gesamten Team sein können.

 

Fazit: 

 

Ich kann also aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich Vertrauen verdienen muss und das ist manchmal ein langwieriger Prozess. Aber wenn man sich Zeit nimmt und jeden Kollegen mit Respekt und Wertschätzung begegnet, werden sie Erfolg haben. Man darf nichts überstürzen und auf gar keinen Fall, Dinge versprechen, die man nicht halten kann, denn gerade in den ersten Tagen und Wochen einer neuen Zusammenarbeit prägt sich das wahrgenommene Verhalten der Führungskraft sehr stark bei den Kollegen ein.

Ein Schritt zurück ist manchmal besser als ein Schritt zu weit und daher bleibe ich meinem Motto treu:

„Wer langsam geht, geht weit!“