Aller Anfang ist schwer

Männlich, 32 Jahre, Leiter lokale Entwicklung, Führungskraft seit 2013

 

Wie wird man Führungskraft?

 

Der Weg zur ersten Führungsaufgabe war eher etwas überraschend für mich.

Auf einmal erhält man vom Werksleiter eine Mail mit der Bitte zum persönlichen Gespräch - Anmerkung: „Sie brauchen sich nicht vorbereiten“. Mein erster Gedanke: „Oh Gott, was habe ich verbrochen.“
Dass es sich dabei um ein Bewerbungsgespräch handelte, wurde mir erst während des Gesprächs klar.

 

Mein Tipp:

Ein ständiges Vorbereiten auf ein internes Bewerbungsgespräch schadet nicht, denn es kommt schneller als man denkt...

 

„Können Sie sich vorstellen die Leitung der lokalen Entwicklung zu übernehmen?“fragte er, WOW ich war BAFF, das erste Angebot einer Führungsaufgabe mit 31 Jahren. Das ist eher untypisch für mein Unternehmen.

Angst raste durch meinen Körper mit anteiligen Schweißausbrüchen... was bedeutet das jetzt für mich? Nach mehreren Nächten, vielen privaten Gesprächen und reichlich nachdenken und abwägen, habe ich JA gesagt.

 

Aber was bedeutet das jetzt eigentlich? 50-Stunden-Woche? Wie würden die alten Kollegen reagieren? Stehe ich als Chef wirklich mit einem Fuß im Gefängnis?

 

 

Was ist das Wichtigste, um Führungskraft zu werden?

 

Führungskraft wird man nicht von heute auf morgen, irgendwie aber schon.

 

Wichtig ist, dass man sich von Anfang an in seinem Berufsleben darauf vorbereitet. Es kann z.B. bereits während einer Studenten- oder Praktikantenbetreuung losgehen.

 

Folgende Aussage war immer am wichtigsten für mich:

 

Warum folgen Menschen?

 

Vertrauen   Hoffnung   Stabilität   Mitgefühl

 

Nur wenn man das bei seinen Kollegen oder später auch Mitarbeitern erzeugen kann, wird man eine gute Führungskraft. Die vier Wörter lesen sich relativ schnell und jeder hält diese für selbstverständlich, aber wenn man mal in einer ruhigen Minute darüber nachdenkt, wird einem klar, wie wichtig die Kombination und Ausgewogenheit dieser vier Bereiche ist.

 

Die ersten 100 Tage in der neuen Aufgabe

 

Man sollte prioritär am Teamgefühl arbeiten. Was wird von einem erwartet? Informiert Euch bei Mitarbeitern, Kollegen und euren Chefs. Nehmt Euch die Zeit, mit jedem Eurer Mitarbeiter einzeln zu sprechen. Bei manchen reichen 45 min, um sich näher kennen zu lernen, bei manchen braucht es 2 Std. Bleibt zeitlich flexibel und versucht die Gespräche großzügig zu planen. Für mich war es am schwierigsten die unterschiedlichen Erwartungen zu priorisieren.

Ihr werdet feststellen, dass vor allem Kollegen auf gleicher Ebene oft schlecht aufeinander abgestimmte Erwartungen haben.

 

Nutzt die im Unternehmen vorhandenen Kommunikationsmittel, um Euch vorzustellen, z.B. Mitarbeiterzeitung oder Intranet.